Napoleon wurde am 20. April 1808 als Sohn von Louis Bonaparte,
König von Holland und Hortense de Beauharnais, geboren .
Louis-Napoleon Bonaparte ist der Neffe Napoleons I. Er hatte eine
bewegte Kindheit. Er verlebt einige Jahre in Deutschland und besucht
das Gymnasium in Augsburg. Danach wohnt er mit seiner Mutter im
Schloss Arenenberg in der Schweiz, wo er sein Studium an der Artillerieschule
in Thun weiterverfolgt und Offizier in der Verbundsarmee wird.
Nach dem Tod des Herzogs von Reichstadt (König von Rom) im
Jahr 1832 wird er Familienoberhaupt der Bonaparte und Anwärter
auf die Nachfolge Napoleons I. Von da an widmet er seine ganze
Kraft dem Ziel, aus Frankreich wieder ein napoleonisches Kaiserreich
zu machen.
Nach der Verbannung Louis-Philippe's durch die Revolution im
Dezember 1848 kehrt Louis-Napoleon nach Frankreich zurück,.
Dank der geschickten Propaganda seiner Mitstreiter wird er von
vier Departements als Abgeordneter in die Konstituierende Versammlung
gewählt. Er ist Kandidat für die Präsidentschaft
der Republik. Aufgrund des Prestiges, das der Name Napoleon mit
sich bringt und dank der konservativen Partei wird er mit überlegener
Mehrheit gewählt.
Entschlossen, an der Macht zu bleiben, pflegt der Präsidenten-Prinz
seine Beliebtheit im Land und vermehrt die Kontakte. Als er sich
einer breiten Unterstützung sicher ist, übernimmt er
die Macht durch einen Staatsstreich am 2. Dezember 1851. Die Franzosen
sind bei der Volksabstimmung am 21. Dezember massiv damit einverstanden.
Nun ist er Kaiser und nennt sich Napoleon III. Es geht ihm um
die Berühmtheit und das Prestige Frankreichs und er will,
dass Frankreich eine Vermittlerrolle in den verschiedenen europäischen
Konflikten spielt.
Die ersten Kriege verlaufen zugunsten Napoleons III : Der Krim-Krieg
(1854-1855) gegen Russland. Der Sibirienfeldzug (1860). Die Unterstützung
Italiens durch Napoleon III, sowohl militärisch als auch
diplomatisch, befreit die Italiener nach und nach von der österreichischen
Beherrschung und ermöglicht die Errichtung des italienischen
Königreichs. Sie bringt Frankreich die Grafschaft Nizza und
Savoien. Die vollständige Eroberung Algeriens, Senegals und
Kotchinchinas erweitert die französische Kolonialmacht. Der
Mexiko-Feldzug (1861-1867) ist dagegen ein misslungenes Abenteuer,
das im Fiasko endet.
Nach einer Anzahl diplomatischer Missgeschicke, die vor allem
die deutschen Nationalisten zur Wut bringen, erklärt Napoleon
III. Preussen den Krieg. Aber Frankreich steht allein da, seine
Armee ist ungenügend vorbereitet. Die kaiserliche Armee wird
in Sedan endgültig geschlagen und der Kaiser muss sich höchstpersönlich
ergeben. Am 4. September 1870 wird in Paris eine provisorische
Regierung ausgerufen, welche das Land zur Republik erklärt.
Napoleon III. wird in Deutschland auf dem Schloss Wilhelmshöhe
bis 1871 gefangengehalten. Danach kehrt er zu Kaiserin Eugenie
in Ghislehurst in England zurück, wo er 1873 stirbt.