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DIE 4er KANONEN
 
 
De La Hitte
Krupp
Land
Frankreich
Preussen
Inbetriebnahme
1858
1862
Kaliber
86,5 mm
78,5 mm
Reichweite
3000 m
3500 m
Schussfrequenz
3 Schüsse/Min.
3 Schüsse/Min.
Munitionsgewicht
4 Pfund
4,3 Pfund
Man hat lange Zeit behauptet, die preussische Kanone wäre der französischen Kanone überlegen, weil sie einen Hinterlader hatte und die französische Kanone durch die Öffnung geladen wurde.

In Wirklichkeit verhielt es sich anders. Im Jahr 1870 waren die preussischen Kanonen mit Hinterlader aus Stahl und die französischen aus Bronze. Zu dieser Zeit konnte jedoch noch niemand druckwiderstandsfähigen Stahl produzieren. Aus diesem Grund war die Bedienung der Kanonen mit Hinterlader für die Kanoniere gefährlich.

Vergleicht man die theoretischen Reichweiten, die Schussfrequenzen, die Schiessgenauigkeit und die fast gleich grossen Kaliber, kann auf den ersten Blick keine der beiden Kanonen bevorzugt werden.

Französische 4er-Kanone

Der wichtigste Unterschied lag in den Geschossen, welche verwendet wurden und in der Art, wie sie angewandt wurden:

Die Franzosen verwendeten Sprung-Geschosse ( die vor dem Abschuss so eingestellt waren, dass sie in zwei Entfernungen explodierten - deshalb gruben sich manche in den Boden, bevor sie explodierten.

Die Preussen bevorzugten das Aufschlaggeschoss, das direkt nach dem Kontakt mit einem Objekt explodierte.

Wollten die Franzosen auf kämpfende Soldaten schiessen - was mit ihren Geschossen leicht möglich war, mussten sie den Schuss in Bodennähe durchführen, in diesem Fall betrug die praktische Reichweite nur 1800 Meter. Dies zwang sie jedoch, bis in die vordersten Reihen vorzurücken und dadurch waren sie sehr verwundbar. Die Preussen schossen pausenlos, in gleicher Flugbahn und über ihre eigenen Reihen, dadurch waren sie relativ geschützt und oft für die Franzosen ausser Reichweite. Der unmittelbare Einschlag (mit Rauchentstehung) ihrer Geschosse bot die Möglichkeit, die Schüsse schneller zu regulieren.

Preussische 4er-Kanone