Am Abend des 16. August teilte man Kanzler Bismarck
mit, dass seine beiden Söhne Herbert und Wilhelm während
der Kämpfe getötet wurden (der erste während des
Angriffs der Dragoner-Garde in der Talsohle).
Bismarck, von dieser Nachricht niedergeschmettert,
schwang sich auf sein Pferd und ritt in der Nacht, um Gewissheit
zu erlangen. Sein Generalstab folgte ihm.
Er besuchte die Feldlazarette, die überall in
den Scheunen der umliegenden Dörfer notdürftig eingerichtet
waren.
Auf diese Art kam er bis zum Mariaville-Bauernhof
(etwa 2500 m südwestlich von Mars-la-Tour), wo ein Militär-Arzt
die Verwundeten des Tages versorgte.
Dort fand er zu seiner grössten Freude Wilhelm,
seinen Jüngsten, unverletzt. Dieser teilte ihm mit, dass sich
sein Bruder auch hier befände. Er lebte, trotz der Verwundung,
die er während des Ansturms der Dragoner erlitt. Bismarck eilte
an sein Bett : er fand Herbert, seinen Ältesten, auf einem
Strohlager, lebend aber mit leerem Magen (wie seine Kameraden).
Er befahl, alles Geflügel auf dem Hof zu töten, um die
Verletzten zu ernähren.
Herbert wurde rasch mit einer Krankenschwester und
einem Schweizer Arzt in das Hinterland evakuiert. Er beendete seine
Genesung friedlich im Thermalbad Nauheim.
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