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Leutnant François Hector CHABAL

(1842-1920). Im Jahr 1870 28 Jahre alt.

 
Kommandant Chabal am 16. August 1909
 
Geboren am 27. Dezember 1842 in La Fare (Seealpen). Mit 9 Jahren in der Armeejugend in Bordeaux. Nimmt 1870 in den Rängen des 57. Infanterieregiments als Leutnant im Nachschub am Krieg von 1870 teil.

Am 16. August 1870 gelingt es ihm als Ersten, während der Schlacht der Talsohle in Mars-La-Tour die preussische Fahne zu erobern. Am 24. August 1870 wird er zum Oberleutnant befördert und mit der Rheinarmee während der Übergabe von Metz am 29. Oktober 1870 gefangengenommen. Bis zum 8. April 1871 ist er in Deutschland Kriegsgefangener. Kurz nach seiner Rückkehr wird er nach Algerien versetzt.

Am 6. Februar 1874 wird er zum Hauptmann befördert und heiratet am 30. November des gleichen Jahres. 1879 wird er zum Ritter der Ehrenlegion für seine Kampfhandlung in Mars-la-Tour ernannt. Zwei Jahre später erhält er eine Ehrenpistole, die ein Patriot vor dem Konflikt demjenigen als Belohnung versprach, der als erster Soldat die gegnerische Fahne erobert. Man beschreibt ihn als bescheiden, einfach, mit einer nicht sehr raffinierten, sondern eher burschikosen Erziehung. Er verfolgt seine Aufgabe mit Strenge, ohne dass es ihm an Toleranz fehlt. Er scheint sich besser mit seinen Männern als mit seinen Vorgesetzten zu verstehen.

1887 wird er zum Major ernannt. Kurz vor seinem Ruhestand wird seine Beförderung zum Oberstleutnant in Erwägung gezogen. Zu diesem Zeitpunkt wird er aufgrund einer anonymen Anschuldigung verdächtigt, eine Hausangestellte verführt zu haben und sie dazu gezwungen zu haben, Arzneien zu schlucken, um abzutreiben... Trotz der Hartnäckigkeit mancher Kollegen konnte seine Schuld nie bewiesen werden. Erstaunlicherweise bleibt Chabal während dieser Affäre passiv. Er versucht auch nicht, seinem Gegner, denn er kennt, die Maske abzunehmen.... Dieses Verhalten missfällt seinem General, der ihm Ansehen und Vertrauen entzieht. Ab diesem Moment wird er von der Armee verstossen : da man einen Ritter der Ehrenlegion nicht auf die Strasse schicken kann, schlägt man ihm eine Versetzung zur Eisenbahn als Generalaufseher vor. Die Eisenbahn lehnt es ab, da sie bereits überbesetzt war. 1892 wird er in den Ruhestand versetzt .....

Am 23. Januar 1920 stirbt er und wird im Friedhof von Chambéry (Savoien) beerdigt. Neben ihm ruht ausser seiner Tocher auch sein Enkel, der Professor an der Sorbonne war und im Jahr 1959 starb .

(Diese Biographie wurde zusammen mit Jean CHABAL, Nachkomme von François CHABAL erstellt).