Der zukünftige Marschall Bazaine wurde am 13. Februar 1811
geboren. Mit 20 Jahren verpflichtet er sich als einfacher Soldat
und erklimmt alle Grade in Afrika. Mit vierundzwanzig Jahren wird
er Leutnant und erhält eine erste Ehrung. Er nimmt an mehreren
Feldzügen in Kabylien, Mitianah und Marokko als Hauptmann
teil und leitet die arabischen Angelegenheiten der Unterdivision
von Tlemcen. An der Revolution von 1848 ist er Oberstleutnant.
Das Kaiserreich macht aus ihm einen Brigadegeneral. Mit diesem
Grad nimmt er am Krimkrieg teil, von dem er als Divisionsgeneral
zurückkehrt.
1862 wird er nach Mexiko als Nachfolger von General Forey entsandt.
Er übernimmt das Kommando des Expeditionskorps, das mit dem
unglücklichen Maximilian nach Mexiko entsandt wurde, und
nimmt Puebla ein. 1864 wird er zum Marschall ernannt. Nachdem
er eine junge Mexikanerin geheiratet hatte, begann er Intrigen
zur Absetzung Maximilians.
Nach seiner Rückkehr nach Frankreich fällt er in Ungnade.
Aufgrund seiner grossen Berühmtheit wird er jedoch nacheinander
Befehlshaber des dritten Korps und Oberbefehlshaber der Kaiserlichen
Garde. Am 15. Juli 1870 wird er in den Führungsstab des 3.
Rheinarmeekorps gerufen, am 12. August 1870 wird er Oberbefehlshaber
der Rheinarmee. Am 16. August dringt Bazaine bei der Schlacht
von Rezonville-Mars-la-Tour bis in die vorderen Reihen vor und
wird vom Feind eingekreist. Sein Geleit befreit ihn in letzter
Minute. Den ganzen Tag über widmet er dem Gebiet von Mars-la-Tour
nicht die geringste Aufmerksamkeit und verfiehlt somit die beste
Möglichkeit, die Schlacht zu gewinnen. Nach vielen Missgeschicken
und aufgrund seines Zögerns wird er in Metz eingekreist.
Als ihn die Nachricht vom Sturz des Kaiserreichs erreicht, will
er eine politische Rolle spielen und verhandelt mit Bismarck,
muss jedoch im Oktober 1870 kapitulieren.
Dieser Rückzug wird schnell als eine Schande betrachtet
und am 6. Oktober 1873 wird er vor Gericht geladen. Er wird schuldig
gesprochen und zur Todesstrafe und militärischen Entgradung
verurteilt. Mac-Mahon ändert die Todesstrafe in zwanzig Jahre
Freiheitsstrafe und verhindert die Entwürdigung einer Degradierung.
Er wird nach Sainte-Marguerite überführt und nachdem
er jede Hoffnung auf eine Änderung seiner Bestrafung aufgegeben
hat, flieht er am 8. August 1874. Er wird in der Schweiz, in Belgien,
in England gesehen und zieht er sich nach Spanien zurück,
wo er am 20. September 1888 stirbt.